Klimaschutz der die Versorgung sichert und die Wirtschaft stärkt
Neuried hat sich zur Klimaneutralität bis zum Jahre 2035 verpflichtet, Ehrensache mit einem früheren Energieberater als Bürgermeister und trotzdem extrem ehrgeizig. Bereits 2014 erhielt der GRÜNE dritte Bürgermeister Dr. Dieter Maier den Klimaschutz als Aufgabengebiet, seit 2020 als Referent für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Energie- und Mobilitätskonzept
Im Jahr 2015 haben wir ein Energiekonzept erstellt, das nun schrittweise umgesetzt wird. Dabei geht es sowohl um Energieeinsparungen als auch um die Nutzung sauberer, unendlicher Energien aus Sonne und Wind. Zurzeit arbeiten wir an einer Rahmenplanung mit Maßnahmen zur Klimaanpassung, mit der wir uns auf die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels wie Hitze, Dürre und Starkregen vorbereiten.
Außerdem wurde im Juli 2024 das auf unseren Antrag erstellte Mobilitätskonzept verabschiedet, das alle Verkehrsarten umfasst und helfen soll, Mobilität klimaneutral zu gestalten.
Um die vielen drängenden Maßnahmen umzusetzen, wurde auf unseren Antrag hin 2022 eine Klimaschutzmanagerin eingestellt. Seit 2023 werden alle Gemeinderatsvorlagen auf Klimarelevanz geprüft.
Erneuerbare Energie – Sonne und Wind sind sauber und unendlich verfügbar
Der Ausbau der Solarenergie schreitet in Neuried zügig voran. Bereits 2017 hat die Gemeinde das Dach der Mehrzweckhalle der Bürgerenergiegenossenschaft BENG für eine Photovoltaikanlage zur Verfügung gestellt und bezieht seither einen Teil des Stroms für das Schulgebäude zu einem günstigen Festpreis aus dieser Anlage. Gleichzeitig erhalten die über BENG an der Anlage beteiligten Neurieder*innen einer guten Rendite, so dass das Geld im Ort bleibt. Weitere Photovoltaiklagen hat die BENG auf den Dächern der Feuerwehr (2019), des Sportparks (2020), dem Schulersatzbau und dem Kindergarten Bozaunweg (2022) errichtet, und die nächsten Anlagen sind schon in Planung. Über Genossenschaftsanteile haben Neurieder Bürgerinnen und Bürger all diese Photovoltaiklagen finanziert und verdienen nun daran.
Auch auf Privathäusern installieren die Bürgerinnen und Bürger immer mehr Solaranlagen. Die Gemeinde hat das 2021 durch eine PV-Bündelaktion unterstützt. Bei dieser Aktion konnten Interessierte gemeinsam und damit günstige Solaranlagen installieren lassen.
Neben der Solarenergie werden wir auch die Windenergie nutzen. Seit 2020 plant Neuried gemeinsam mit 5 anderen Gemeinden des Landkreises 6 Windräder im Forstenrieder Park. Der Genehmigungsantrag wurde im Februar 2024 eingereicht. Über Genossenschaften können die Bürgerinnen und Bürger der angrenzenden Gemeinden Anteile erwerben und damit finanziell von der Windkraftanlage profitieren. Auch die Gemeinde Neuried wird in die Windkraftanlage investieren und so über die nächsten 20 bis 30 Jahre Einnahmen aus der Windenergie generieren.
Durch die vielen gemeindlichen Umsetzungsschritte und die großartige private Initiative auf mittlerweile über 500 Neurieder Dächern sind wir bereits heute etwas unabhängiger in unserer Versorgung von Gas und Öl aus Despoten Ländern und jährlich bleiben einige hunderttausend Euro im Ort.
Energieeinsparungen
Durch die schrittweise Umstellung der Straßenbeleuchtung sowie der Flutlichtanlage des TSV auf LED-Beleuchtung wird der Stromverbrauch deutlich gesenkt.
Auch die energetische Sanierung des Schulmittelbaus und verschiedener Gemeindewohnungen senken den Energieverbrauch.
Klimaschonender Neubau
Neubau zu vermeiden ist die Klima- und Flächenschonendste Variante. Wenn aber, wie beim Ersatzbau der Schule, schon ein Neubau nötig ist, dann freuen wir uns, dass das auf unsere Anregung hin in CO2-sparender Hybrid-Bauweise aus Betonskelett und Holzfassades gelang. Vor allem weil wir es durch großen Einsatz geschafft haben, dass zum ersten Mal im Raum München Recyclingbeton verwendet wurde. Auch die Kombination aus Gründach mit Photovoltaik ist zukunftsweisend, klimaangepasst wird Regenwasser gespeichert und gleichzeitig sauberer Strom erzeugt.
Heizung
Um alle Eigentümer*innen bei der Umstellung der Heizungen auf klimaneutrale Techniken zu unterstützen, hat die Gemeinde im Februar 2024 eine kommunale Wärmeplanung gestartet. Bereits 2022 gab es eine Probebohrung in der Ortsmitte, um die Möglichkeit einer Grundwasserwärmepumpe auszuloten.
Information und Unterstützung
Die Gemeinde informiert und unterstützt Privatpersonen und private Initiativen auf vielen Wegen beim Klimaschutz. In der Ratschpost informiert die Gemeinde auf der Klimaschutzseite über aktuelle Entwicklungen und Angebote. Seit 2015 beteiligt sich Neuried an dem jährlich stattfindenden Würmtaler Energietag. Außerdem werden jährlich Aufnahmen mit der Wärmebildkamera angeboten. Und das seit 1999 etablierte Energiesparförderprogramm wurde mehrmals erweitert und überarbeitet.
E-Mobilität
Um den privaten Umstieg auf saubere, kostengünstige E-Mobilität zu unterstützen, hat die Gemeinde seit 2021 sechs öffentliche E-Ladesäulen errichtet, die auch sehr gut angenommen werden.
Auch die Gemeinde stellt ihren Fuhrpark um. Der erste Elektro-Kleinwagen für die Gemeindeverwaltung wurde 2020 angeschafft, das erste E-Nutzfahrzeug für den Bauhof 2023 bestellt.
Im öffentlichen Nahverkehr hält die E-Mobilität ebenfalls Einzug: Seit März 2024 fährt die erste Buslinie mit Elektroantrieb und damit abgasfrei und erheblich leiser als bisher.
Fahrradverkehr
Seit 2015 wurden schrittweise die Verbesserungsliste des ADFC sowie der Radwegausbau und –beschilderung des „Radltal Würmtal“ Konzeptes umgesetzt. Mit dem 2022 eingeweihten Fahrradweg nach Gauting sind nun alle Nachbargemeinden bequem und sicher mit dem Fahrrad erreichbar.
Beim Umbau der Kreuzung in der Ortsmitte wurde nun auch der Fahrradverkehr berücksichtigt.
Auto- und Fahrradleihsysteme
Seit 2018 beteiligt sich Neuried an dem Fahrradleihsystem der MVG. An sieben über das Gemeindegebiet verteilten Stationen können Fahrräder ausgeliehen werden.
Auch Autos können seit Anfang 2024 an drei gekennzeichneten Gebieten in Neuried ausgeliehen werden. Über eine App können sie lokalisiert, reserviert und entsperrt werden.
Radverkehrsbeauftragte
Ehrenamtlich setzen sich die Radverkehrsbeauftragte Dieter Opatril (Grüne), Robert Hrasky (BZN) und Rita Petro (SPD) ganz besonders für Radfahrende ein, haben aber natürlich auch andere die sich aktiv, zu Fuß, mit dem Roller, Rollator oder Rollstuhl, durch den Ort bewegen im Blick.