Radltour zu den Windrädern in Berg am 3. September 2017

Den widrigen Witterungsbedingungen zum Trotz nahmen am Sonntag, 3. September, zahlreiche Teilnehmer an der Radltour zu den Windrädern nach Berg am Ostufer des Starnberger Sees teil.

 

Die unendliche Energie aus Sonne und Wind bietet unserer Region Sicherheit, Unabhängigkeit und wirtschaftliche Chancen.

Wie sich das konkret verwirklichen lässt wollten wir uns bei den Bürgerwindräden in Berg anschauen. Nachdem der kleine Schauer zu Beginn der Tour sich schnell verzog, genossen wir die frische Luft und die schöne, ruhige Strecke durch den Forstenrieder Park. Kurz vor Wangen sind sie dann plötzlich majestätisch drehend über dem Wald zu sehen, die Berger Windräder.

Nach einem kurzen weiteren Stück durch den Wald standen wir dann vor den mächtigen Türmen und wunderten uns, dass sich der Rotor völlig geräuschlos dreht. Zur Infotafel neben den Windrädern konnte der dritte Bürgermeister Neurieds, Dr. Dieter Maier, noch einige Hintergrundinformationen beisteuern.

In Bayern gehören 80% aller Anlagen, die Strom aus Sonne oder Wind produzieren, den BürgerInnen, in deren Gemeinde sie stehen, so auch in Berg.

Die Gemeinde Berg und eine Bürgerwindgesellschaft haben zusammen 4 Windräder errichtet und dafür eine Investition von 21 Millionen Euro gestemmt. Mit einer Gesamthöhe von 215 m weithin sichtbar drehen sich jetzt die Rotoren über dem Starnberger See und haben im ersten Jahr bereits Strom im Wert von 2 Mio Euro erzeugt. Innerhalb von 10 Jahren werden die Windräder also ihre Kosten eingespielt haben, der Gewinn wird dann in der Region bleiben und hier die Wirtschaft stärken.

Auch die Versorgungssicherheit erhöht sich durch die regionale Erzeugung. 8 000 Haushalte lassen sich mit dem Strom der Berger Windräder versorgen, damit könnte also in Neuried der private und gewerbliche Verbrauch abgedeckt werden.

Mit Windrädern und Sonnenstrom können wir also die Klimaüberhitzung abwenden und gleichzeitig unsere Versorgungssicherheit, unsere Unabhängigkeit von den Öl- und Gaslieferungen aus Krisenregionen dieser Welt und unsere regionale Wirtschaft stärken. Windräder sind dabei eine Übergangsform. Sie können in den nächsten Jahren schnell die Atomkraft ersetzen. Auf mittlere Sicht aber reicht der Sonnenstrom von unseren Dächern um ganz Bayern zu versorgen.

Vor den Berger Windrädern zu stehen, sie anzufassen und einmal selbst sehen, wie sich sichere Energie bei uns erzeugen lässt. Das gab uns die Idee auch für Neuried zu überlegen, ob Windstrom nicht einen Beitrag für unsere Versorgung liefern könnte. Oder wie es eine Teilnehmerin formulierte „Jetzt, wo ich selber hier gestanden bin, kann ich mir das auch für Neuried vorstellen“.

Wie und wo wir unsere Energie in Bürgerbeteiligung für Neuried selbst verwirklichen können, muss natürlich mit allen in der Gemeinde gemeinsam diskutiert und entschieden werden. Was den Wind angeht, wäre neben der Garmischer Autobahn auf Höhe der Hochspannungsleitung ein guter, weil etwas erhöhter Ort, vielleicht ein Ziel für den nächsten Radlausflug?

Einen Nachteil hatte das große Interesse und die lebhafte Diskussion an den Windrädern allerdings, wir traten die Rückfahrt zu spät an und wurden bei Buchendorf ordentlich abgeduscht.

 

Verwandte Artikel