Ein Park mit Frei- und Spielflächen in unserer Dorfmitte? Flanieren, einkaufen, sehen und gesehen werden statt hektischem Ein- und Ausparkstress? Was für ein schöner, zentraler Dorfplatz der Eingang der Gautinger Strasse sein wird, sobald die fällige Umwandlung in eine verkehrsberuhigte Zone dort erfolgt zeigten die Grünschnäbel unterstützt von weiteren sehr kreative Neurieder Jugendlichein in der Freinacht.
Statt der üblichen Klopapier- und Rasierschaumorgien ließen sie mit viel Phantasie, Straßenmalkreide, Plakaten und Gasballons eine ganz neue Idee entstehen. Sie verwandelten (unterstützt von und elterlichen „Verkehersreglern“) die Gautingerstraße zumindest kurzfristig in eine Spielstraße, mit (Luftballon)bäumen und (gemalten) Spielinseln. Mit selbst entworfenen Plakaten warben sie für mehr Lebensraum, Fahrräder statt Autos, frische Luft und weniger Lärm. Für kurze Zeit konnten die zum Maifest ziehenden Neurieder schon mal erleben, wie eine Dorfmitte mit gleichrang für Fuß-, Rad- und Autonutzung aussehen könnte. Dank dieser kreativen Nutzung der Freinacht wurde erlebbar, dass öffentlicher Raum mehr als eine stinkende Gefahrenzone sein kann.
Wir Grüne haben diese Idee des „shared space“ in unserem Konzept für die Dorfmitte schon vorgestellt und sehen es neben dem Rückbau der Forstenrieder Straße als einen weitern Baustein zum Dorf der kurzen Wege.
Wie dringend nötig die Umwandlung unserer Dorfmittte in einen Raum für alle ist zeigte sich leider bald nach dieser schönen Aktion.
Folgen des „Nicht-Handelns in Neuried“
Mittwoch ist immer der schlimmste Tag in der Ortsmitte. Der normale Quell- und Zielverkehr und der ausgeprägte Durchgangsverkehr wird an diesem Tag verstärkt durch den Markteinkäufer-Verkehr. Mittwoch der 08. Mai 2013 war ein besonderer Mittwoch. Am Vormittag schon hatte ein Kleinkind auf dem Laufrad gerade nochmal Glück gehabt. Der/die FahrerIn, die mit seinem/ihrem Auto aus dem Hauserweg kommend nach rechts in die Gautinger Str. einbiegen wollte, hat offensichtlich nur nach links geschaut um eine Lücke im fließenden Verkehr zu erspähen. Das von rechts am Gehsteig kommende Kleinkind hat der/die FahrerIn nicht gesehen. Die wenige Meter hinter ihrem Kind gehende Mutter hat den/die FahrerIn auch nicht durch einen durchdringenden Schrei stoppen können. Das Vorderrad des Laufrades stoppte am Blech des Autos! Das Kind wurde Gott-sei-Dank nicht verletzt.
Weniger Glück hatte das 12-jährige Mädchen, das gegen 15:30 die Gautinger Str. offensichtlich vom Vor-Ort kommend mit dem Fahrrad queren wollte. Die aus nördlicher Richtung kommende Fahrerin mit Starnberger Kennzeichen konnte zwar noch Hupen, jedoch nicht mehr Bremsen. Das Mädchen flog über die Motorhaube und zog sich einige, offensichtlich nicht zu ernsthafte Verletzungen zu. Glück im Unglück!
Was muss noch alles passieren? Der Umbau der Ortsmitte und der Rückbau der Forstenrieder Str. ist unbedingt notwendig um Neuried für NeuriederInnen und die Geschäfte lebenswert zu erhalten. Der Durchgangsverkehr, der durch die ungeliebte und unglückliche Ampelanlage an der Einmündung zur M4neu verleitet wird, die Gautinger Str. durch Neuried zu benützen, muss effektiv aus der Ortsmitte verbannt werden.
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