Nie wieder Tschernobyl

Im April 2011 jährt sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 25. Mal.

Diese Katastrophe hat angesichts der von der schwarz-gelben Bundesregierung beschlossenen Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke leider wieder neue Aktualität erhalten. Ohne Not hat die Bundesregierung den Atomkonsens gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung aufgekündigt und ermöglicht so den vier großen Stromkonzernen in Deutschland ihre Marktmacht zu erhalten. Die Mittelständler, Stadtwerke und auch engagierte Privatmenschen, die bisher den Umbau zur Nutzung regenerativer Energie ganz überwiegend allein gestemmt haben sollen so ausgebremst werden. Atomkraft und Großkraftwerktechnologien sollen durch neue Subventionen und gesetzliche Vorteilnahme noch einige Zeit vor dem Absinken in die Bedeutungslosigkeit geschützt werden, auch wenn die Notwendigkeit für die veralteten Technologien täglich schwindet.

Antje Wagner, Mitarbeiterin der Grünen Landtagsabgeordneten Susanna Tausendfreund MdL und Markus Büchler, Mitarbeiter des Grünen Bundestagsabgeordneten Dr. Toni Hofreiter MdB waren im letzten Sommer in Tschernobyl, Ukraine.

Sie besuchten die evakuierte Zone rund um den zerstörten Reaktor, in der die aufgegebene, ehemals 50.000 Einwohner zählende Stadt Pripjat liegt.

In ihrem Lichtbildvortrag berichteten sie über die verheerenden Folgen des Unglücks für die Menschen vor Ort. Über 300.000 Menschen verloren durch die Katastrophe ihre Heimat, viele Hunderttausend Menschen wurden bei den Aufräumarbeiten schwer verstrahlt. Unzählige starben.  

Gezeigt wurden außer Fotografien aus der evakuierten Zone auch Archivaufnahmen über das Leben in Tschernobyl vor dem Unglück sowie einige Videosequenzen. 

Der Vortrag machte die Risiken der Atomkraft einmal mehr deutlich und unterstrich die Bedeutung des Atomausstiegs und der schnellen Umstellung auf Erneuerbare Energie.

Wir Grüne Neuried schauten an diesem Abend jedoch nicht nur zurück, sondern vielmehr ging es und daran einer der Motivationen ins Gedächtnis zu rufen, die hinter dem Streben nach einer Zukunft mit 100 % erneuerbaren Energien stehen. Wie dieser Umbau aussehen kann und wie jede und jeder Einzelne sofort und ganz einfach seinen privaten Atomausstieg vollziehen kann waren Thema der anschließenden Informationsveranstaltung – denn: Dafür steht GRÜN!

Neben Informationen zum privaten Stromwechsel  wurde in der anschließenden Diskussion aber auch immer wieder die Forderung nach einem verantwortungsvollen Umgang  der Gemeinde Neuried mit dieser Thematik wach. Dabei ging es zum einen um eine Versorgung der gemeindeeigenen Gebäude mit Ökostrom aber auch um das Regionalwerk Würmtal.

 

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